Portale in digitale Welten – Surfen auf dem Planeten «WEK»

Findest du die Katze im Hügel? Verstehst du, worüber die Blumen im Wald diskutieren? In der Höhlenwelt wachsen bewohnbare Pilze, wer haust darin? Wer hütet in der Wasserwelt über die glitzernde Krone? Welche Kurier:innen bringen dem schwebenden Wolkendorf Essen vorbei? Und siehst du den grossen Reisswaffelplaneten im Weltall? Ein Gastbeitrag von Andrea Fortmann.

Zusammen mit der Künstlerin und Kunstvermittlerin Andrea Fortmann und dem Science-Fiction Künstler und Requsitenbauer Manuel Guldimann, haben die Kinder des Ferienpassworkshops «Portale in digitale Welten» einen Planeten entworfen und belebt.

Die Idee dabei war, dass die Kinder gemeinsam eine Erzählung entwickeln, in welcher verschiedene Stränge parallel zueinander geschehen. Statt einer Held:innengeschichte, erzählt der neue Planet von verschiedenen Wesen und ihrem Zusammenleben. Dieser Planet ist unterteilt in verschiedene Zonen, wie dem Himmel- oder dem Höhlengebiet – jede Zone hat ihre ganz eigenen Bedingungen, ist jedoch im Austausch mit den angrenzenden Gebieten. Es wurden Wege, Brücken, Wesen, Häuser und Hütten gebastelt und mit einem 3D-Scanner in 3D Portale umgewandelt. Übereinandergelegte PNG’s bilden wuchernde Landschaften und GIF’s animierte die Welten. Zum Schluss des Kurses, erhielt der Planet auf Vorschlag der teilnehmenden Kinder den Namen; WEK – Welt (der) Elektronischen Künste.

Bildschirmaufnahme: «Welt der Elektronischen Künste».

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In drei Tagen Netzwerk auf einem Planeten spinnen

Der dreitägige Workshop bestand aus inhaltlichen und technischen Inputs, Duoarbeit und Rückbesprechungen in der gesamten Klasse.

Am ersten Tag haben wir gemeinsam ein Brainstorming über die Grundbedingungen auf dem Planeten gemacht. Anschliessend konzentrierten sich die Kinder in Zweierteams auf ein bestimmtes Gebiet auf dem Planeten. Sie gestalteten mit den vorhandenen Materialien vor Ort einen Hintergrund für ihre Landschaft und fotografierten diesen. Am zweiten Tag wurde der Hintergrund in der Web-basierten, frei-gestaltbaren Umgebung «common garden» eingefügt, belebt und weiterentwickelt. Die Kinder verwendeten dabei sowohl analoge als auch digitale Werkzeuge wie Bildbearbeitungsprogramme und lernten, wie sie die verschiedenen Elemente zu einer interaktiven Landschaft zusammenfügen können. Zurück im Klassenzimmer diskutierten wir die verschiedenen Zonen intern und in Bezug auf den gesamten Planeten. Was fehlt in diesem Ökosystem? Wie kommt es, dass die Behausungen im Himmel schweben? – Ach so in den Hügeln stösst ein Vulkan heisse Luft aus! Auf diese Weise wurden plötzlich neue Zusammenhänge zwischen den Gebieten erkannt und erneut in visuelle Erzählungen umgesetzt.

Am letzten Tag bauten die Kinder aus Wachsknete einen Portschlüssel, der ihr Gebiet repräsentiert. Mithilfe eines 3D-Scan Programms wurde die kleine Skulptur abgebildet und als freigestelltes Video und Hyperlink zum Zielort integriert. Vor der Schlusspräsentation überlegten sich die Kinder, wie sie ihr Gebiet vorstellen möchten. Manche schrieben eine Bildlegende, andere erzählten aus der Perspektive der Bewohnenden des Ortes oder liessen ihn frei erkunden.

Bildschirmfoto: Höhlengebiet der «Welt der Elektronischen Künste».

 

Hier ist der Zugang zum gemeinsamen Planeten

https://hek-planetb.common.garden/

Bewege dich von Portal zu Portal und entdecke die unterschiedlichen Umgebungen.
«sending coordinates— transmission_successful_bip bloop bliip bloop»

Netiquette

Der Zugang zum «common garden» erfolgt durch das Eingeben eines Usernamens den Du frei wählen kannst. In der Welt erscheinst Du als 2-farbiges Ei. Wenn Du einem anderen Ei begegnest, öffnet sich um euch beide ein Kreis und ihr könnt miteinander reden. Bitte begegne Deinem bekannten oder aber auch unbekannten Gegenüber mit Neugierde und Respekt.

Bildschirmfoto: Himmelgebiet der «Welt der Elektronischen Künste».

virtual.hek und common gardens – gemeinsame Gärten

Im Herbst 2022 hat das HEK seinen Online Ausstellungsraum «virtual.hek» erhalten. Dieser basiert auf der «common garden», einer Plattform des Künstler Constant Dullaart. Im Rahmen des Projektes «Storytelling für die digitale Zukunft» wollten wir diesen Raum, mit all seinen Funktionen, als Tool verwenden, um Geschichten digital zu erzählen. Die Idee des digitalen Planeten, der aus selbstgestalteten sowie im Internet vorgefundenen Bestandteilen besteht, entstand ausgehend dieser Plattform.  Der Workshop fand im Rahmen des Basler Ferienpass und des Regio-Ferienpass statt.

Werkzeuge, Programme (z.T. open-source/kostenlose Testversionen)

Bilder digital ausschneiden: https://www.photopea.com/

PNG-Archiv (bereits ausgeschnittene Bilder): https://www.pngwing.com/de

GIF’s (Videos oder einzelne Bilder in digitales Daumenkino umwandeln):
https://gif-erstellen.online-umwandeln.de/ (aus png) oder https://www.unscreen.com/upload

Zeichnen: https://sketchpad.app/de/

3D-Scannen: https://scaniverse.com/

Weitere Einblicke in die «Welt der Elektronischen Künste» vom Ferienpass-Workshop

 

Inhaltliche Inputs

Von Fadenspielen, Tragetaschen und Sammler_innen. Mehr-als-mensch-liche Narrative für die Zukunft

Yasemin Dayioglu-Yücel, Wiebke von Bernstorff

PDF-Download https://undercurrentsforum.com/index.php/undercurrents/issue/view/16

Der Ferienworkshop «Portale in digitale Welten» fand vom 03.-05.07.23 in Zusammenarbeit mit dem Basler und dem Regio Ferienpass im Rahmen des Projektes «Storytelling für die digitale Zukunft» statt.
Das Projekt «Storytelling für die digitale Zukunft» wird unterstützt von der Art Mentor Foundation Lucerne und der Binding Stiftung.