Internet Yami-Ichi Basel 2019 – Der Flohmarkt für internetartige Dinge #throwback

Während der diesjährigen Oslo Night am 21.09.19 fand auf der Plattform vom HeK zum dritten Mal der Internet Yami-Ichi statt, ein lebendiger Markt, an dem die Schnittstelle zwischen virtueller und realer Welt mittels künstlerischer Übersetzungen ausgehandelt wird. Dies können ganz konkrete Beispiele sein, wie das Akzeptieren selbstgebackener Cookies, deren Genuss man erst akzeptieren muss. Doch… Artikel ansehen

Während der diesjährigen Oslo Night am 21.09.19 fand auf der Plattform vom HeK zum dritten Mal der Internet Yami-Ichi statt, ein lebendiger Markt, an dem die Schnittstelle zwischen virtueller und realer Welt mittels künstlerischer Übersetzungen ausgehandelt wird. Dies können ganz konkrete Beispiele sein, wie das Akzeptieren selbstgebackener Cookies, deren Genuss man erst akzeptieren muss. Doch auch theoretische Reflektionen über Internet-Kultur fanden ihren Platz, so z.B. beim Stand vom GGG Kulturkick, einer Förderstelle für junge Kulturschaffende in Basel. Unter dem Titel „Print your culture“ haben sie Postkarten gestaltet, welche mit zufällig aus dem Internet gesuchten Begriffen zur Kultur bedruckt waren.

Identität war das Hauptthema beim diesjährigen Internet Yami-Ichi: Bei Cécile Baumgartner konnte man seine Facebook-Autobiografie erstellen, ausdrucken und binden lassen, während die eigene Identität bei IRM “It’s Really Me” mittels Codes überprüft und verifiziert wurde. Weiterhin konnte man sich am treffend bezeichneten Stand Basel Tattoo spezielle Internet-Tattoos aufkleben lassen, z.B. ein Herz mit dem Namen “Alexa” oder “Siri”. Ein Renner waren zudem die Handytaschen aus isolierendem Material der Künstlerin Fiona Valentine Thomann. Wie auch sie, nahm in diesem Jahr Peter Olpe erneut teil, der dieses Mal mit Tempera Wasserlandschaften malte, die die Besuchenden vor Ort via Google Street View auswählen durften. Handgemalte Katzenmemes wurden zudem bei der Illustratorin Cora Meyer präsentiert. 

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Textilien: Zum einen bot Glitchaus edle Schals und Tücher an, in denen digitale Muster eingewoben waren. Zum anderen gab es bei Clusterduck kurios-verspielte Sweater und Shirts und viele weitere humvorvoll-clevere gadgets. Selbstverständlich wurden alle Teilnehmenden mit neuen Internet Yami-Ichi T-Shirts ausgestattet. Fabian Frei verpasste alten Yami-Ichi-Shirts ein Update – 2019 – an seiner Siebdruckstation. 

Junges Publikum war ebenfalls involviert: Im BitFabrik Workshop kreierten Kinder und Jugendliche digitale Mandalas, welche sie mit dem Zeichenplotter ausdruckten und auf dem Markt zum Verkauf anboten. Desweiteren wurden die Resultate der diesjährigen Summer School „Doku oder Fiktion“ in Filmscreenings vorgeführt: Jugendliche erarbeiteten eigene Kurzfilme, welche am Internet Yami-Ichi einer breiten Öffentlichkeit zuteil wurden. 

Abgerundet wurde dieser während der Oslo Night stark frequentierte Markt durch zwei performative Aktionen: Einerseits konnte man über eine 80m lange Rohrpost, zur Verfügung gestellt von Ted Davis, Kurznachrichten versenden. Der dafür benötigte Laubbläser sorgte für staunende Blicke beim Versand. Dieses Projekt konnte durch die Unterstützung von offcut realisiert werden. Ein Highlight war das analoge Soundbüro des Kollektivs Hotel Regina, das in den Birken hinter der Plattform angesiedelt war, welches durch überraschende Klanglandschaften mit wiederkehrenden Auftritten überzeugte. 

Ein grosser Dank sei auch dem Bistro Genusswerk gewidmet, das bis spät in die Nacht für das feuchtfröhliche und leibliche Wohl der Teilnehmenden und Besuchenden sorgte. 

#throwback

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